Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Tod und Trauer in der Grundschule

Lehrerfortbildung des regionalen Bildungsnetzwerks und des Schulreferats der Kirchenkreise Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg.

Von links: Renate Kraus-Joachim, pädagogische Mitarbeiterin des Regionalen Bildungsnetzwerkes des Kreises Steinfurt, Schulreferentin Kerstin Hemker und Trauerbegleiterin Christa Gundt.

Eine Schülerin an der Grundschule erkrankt an Leukämie. Es ist absehbar, dass sie bald sterben wird. Eine Lehrerin wird getötet durch einen tragischen Unfall. Der Vater eines Schülers stirbt an einer schweren Krankheit. „Diese Beispiele zeigen“, erläutert Kerstin Hemker vor rund 30 Grundschullehrerinnen und -lehrern im Steinfurter Kreishaus, „dass auch Kinder der Grundschule den Erfahrungen mit Tod und Trauer ausgesetzt sind“. Gleichzeitig verfügten Eltern, so die Schulreferentin der Evangelischen Kirchenkreise Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg weiter, oft nicht mehr über die Möglichkeit, mit den Kindern über Tod und Trauer zu sprechen und im Leben verankerte Rituale zu vermitteln. Dieser gesteigerten Bedeutung von Tod, Sterben und Trauerarbeit im schulischen Bereich  trug jetzt die Lehrerfortbildung „Ich bin so traurig – Vom Umgang mit Tod und Trauer in der Grundschule“ in Steinfurt und Ibbenbüren Rechnung. Gemeinsam mit dem Regionalen Bildungsnetzwerk des Kreises Steinfurt informierte Hemker die Pädagogen über kindliche Vorstellungen vom Tod sowie über Formen der Trauerarbeit.

Welche Rolle spielt die Schule, wie kann dort angemessen auf einen Todesfall reagiert werden? Diesen Fragen gingen in Ibbenbüren und Steinfurt jetzt über 50 Grundschullehrerinnen und -lehrer nach. Die Referentinnen Christa Gundt, selbst Trauerbegleiterin in der Hospizgruppe in Billerbeck, und Pfarrerin Kerstin Hemker sprachen in Kooperation mit Renate Kraus-Joachim, pädagogische Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle des regionalen Bildungsnetzwerkes des Kreises Steinfurt, über 50 Grund- und Förderschulen im Kreis an. Unter den Seminarteilnehmenden befanden sich zudem Mitarbeitende des offenen Ganztags sowie Sozialpädagogen. Gemein war den meisten Teilnehmenden die konkrete Erfahrung mit den Themen Tod, Sterben und Trauer im schulischen Alltag. Umso interessierter zeigten sich die Lehrerinnen und Lehrer an der Einführung.