Nach dem Rücktritt von fünf Mitgliedern des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Coesfeld hat der Kreissynodalvorstand als zuständiges Leitungsgremium des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken nunmehr die Beschlussunfähigkeit des Presbyteriums festgestellt und an seiner Stelle einen Bevollmächtigtenausschuss berufen.
Ein Bevollmächtigtenausschuss hat gemäß der Kirchenordnung die Aufgabe, die Gemeinde übergangsweise zu leiten. Seine Hauptaufgaben sind die Sicherstellung der laufenden Amtsgeschäfte und die Vorbereitung einer Presbyterwahl. Nach Auskunft des Superintendenten kann bis zu einer Wahl allerdings einige Zeit vergehen, da bestimmte Vorlaufzeiten zu beachten sind und eine Presbyteriumswahl von der Kirchenleitung in Bielefeld zuvor genehmigt werden muss. Nicht zuletzt muss sich der Ausschuss auf die Suche nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten für das Presbyteramt begeben und dazu zahlreiche Gespräche führen.
Die konstituierende Sitzung des Bevollmächtigtenausschusses fand unter Leitung von Superintendent Joachim Anicker am Donnerstag, 11.05., im Evangelischen Gemeindehaus an der Rosenstraße statt. „Damit ist nun zunächst die Handlungsfähigkeit der Gemeindeleitung sichergestellt, um die anstehenden anspruchsvollen Aufgaben in der Coesfelder Kirchengemeinde bearbeiten und entscheiden zu können“, erklärte der leitende Theologe des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken.
In den Ausschuss berufen wurden die im Amt verbliebenden Mitglieder des aufgelösten Presbyteriums (Pfarrerin Birgit Henke-Ostermann, Edmund Schrage, Frank Riemer und Ursula Nordhoff-Schöttler), dazu zwei weitere Gemeindeglieder (Cornelia Bartz und Klaus-Peter Kreutzfeldt, der früher schon einige Jahre Presbyter der Gemeinde war) sowie zwei Mitglieder des Kreissynodalvorstands (Pfarrer Dirk Hirsekorn aus Gescher und Jürgen Ebert aus Ochtrup). Pfarrer Hirsekorn wurde am Donnerstag einstimmig zum Vorsitzenden des Gremiums gewählt.
Mit der Einrichtung des Bevollmächtigtenausschusses sei nun ein erster wichtiger Schritt auf dem Wege zur Neubildung der regulären Gemeindeleitung getan, ist Superintendent Joachim Anicker überzeugt. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden Pfarrer Hirsekorn und Gemeindepfarrerin Henke-Ostermann hofft er auf einen vertrauensvollen Neuanfang und auf die tatkräftige Unterstützung engagierter Gemeindeglieder, damit die lebendige Gemeindearbeit in der Kirchengemeinde Coesfeld weitergehen kann. „Wir richten den Blick gemeinsam nach vorne und sind sehr zuversichtlich, dass der Übergang gelingen wird“, so die übereinstimmende Einschätzung am Donnerstagabend.