Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Menschenfischer auf dem Weg zu neuen Ufern

Mit Volker Rotthauwe verabschiedete der Evangelische Kirchenkreis jetzt seinen langjährigen Jugendpfarrer und Leiter der Jugendbildungsstätte Nordwalde in eine neue Aufgabe auf Ebene der Landeskirche.

Von Jugendreferent Thomas Flachsland erhielt Volker Rotthauwe ein Supermann-Shirt (Foto: Elvira Meisel-Kemper).

Aus den Händen von Superintendent Anicker erhielt der Theologe ein kreiskirchliches Trikot (Foto: Elvira Meisel-Kemper).

Synodalassessor Ulf Schlien (li.) neben Volker Rotthauwe (hinten rechts) und Superintendent Joachim Anicker (re.) (Foto: Elvira Meisel-Kemper).

Rotthauwe neben Annette Dellwig (Foto: Elvira Meisel-Kemper).

Auch der Bundestagsabgeordnete Karl Schiewerling würdigte die Arbeit von Volker Rotthauwe (Foto: Elvira Meisel-Kemper).

Viele Hände musste Volker Rotthauwe zum Abschied drücken. Schließlich mobilisierte die Verabschiedung von Rotthauwe als Jugendpfarrer und Leiter der Evangelischen Jugendbildungsstätte Nordwalde kurz vor Weihnachten zahlreiche Weggefährten, Kollegen und Freunde. Seit 1999 hatte der Theologe diese beiden Funktionen im Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken ausgefüllt. Zum 1. Januar 2014 ist er als „Pfarrer für Nachhaltige Entwicklung“ am Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) in Haus Villigst in Schwerte gewechselt.

Festgottesdienst mit Entpflichtung in der Christuskirche in Nordwalde

Prädikantin Anne-Grete Boltz las den Predigttext aus Markus 1,16-20, den Superintendent Joachim Anicker zur Grundlage seiner Predigt machte. „Was wir heute tun, ist nichts Besonderes. Immer schon sind Menschen aufgebrochen, um etwas Neues zu machen“, nahm Anicker Bezug auf den Tätigkeitswechsel von Rotthauwe, der sich als eine Art „Menschenfischer“ betätigt habe. „Das Netz, was auszulegen ist, erstreckt sich demnächst auf die ganze Kirche“, so Anicker. Superintendent Anicker, Prädikantin Boltz, und die Pfarrer Joachim Erdmann, Manfred Stübecke und Synodalassessor Ulf Schlien entpflichteten Rotthauwe anschließend von seinen bisherigen Aufgaben.

Stimmungsvolle Entlassungsfeier in der Jubi Nordwalde

Annette Dellwig, Pädagogin an der Jugendbildungsstätte, kurz Jubi, moderierte die Verabschiedungsfeier an Rotthauwes bisheriger Wirkungsstätte. „Du wirst uns fehlen auch als Gesprächspartner“, markierte Superintendent Anicker als erster Festredner das allgemeine Gefühl. „Manches war nicht so einfach. Manches war eine Gratwanderung. Im großen Ganzen ist das mit uns in diesen Jahren ganz gut gelaufen“, lobte der leitende Theologe des flächengrößten Kirchenkreises in Westfalen, der die vielen bisherigen Aufgaben Rotthauwes aufzählte. Rotthauwe war Jugendpfarrer, Geschäftsführer und theologischer Leiter der Jubi, Sprecher und Koordinator im Fachbereich Bildung und Erziehung, Koordinator der Ehrenamtsfortbildung, der Kirchentage sowie der funktionalen Dienste, Organisator der kreiskirchlichen Presbytertage und der Neujahrsempfänge und Koordinator internationaler Workcampkontakte für Jugendliche, beispielsweise in Simbabwe oder Namibia. Als Erinnerung überreichte Anicker dem Hobbyfußballer ein Kirchenkreis-Trikot.

Nach den Worten von Bürgermeisterin Sonja Schemmann habe Rotthauwe auch politisch Einfluss genommen auf Projekte in Nordwalde. Er habe sich für die voranschreitende Inklusion eingesetzt und mit der Gestaltung des Wiechern-Wäldchens etwas Bleibendes in Nordwalde geschaffen. Bernd Müller, Regionalbüro Münsterland des Instituts für Kirche und Gesellschaft der EKvW, bedankte sich für die „Offenheit mit theologischem Denken“. Dellwig verabschiedete sich im Namen aller Mitarbeiter mit besonderen Klassifizierungen. Sie skizzierte Rotthauwe als „systematischen Organisationsentwickler“, als „Milieuforscher“, als „Leiter“ und als „Mann mit sinnlichen Bezügen zu süßem Essen“.

Neben einem kleinen Film als Rückblick hatte Jugendreferent Thomas Flachsland eine besondere Überraschung mitgebracht. Ein XXL-T-Shirt mit dem Supermannzeichen suche jemanden, der dort hineinpasse. Es war eine passende Anspielung auf die vielen Aufgaben, die Rotthauwe ausgefüllte im Kirchenkreis, und auf die noch offene Nachfolgeregelung. Bewegt bedankte sich Rotthauwe: „Wenn ich in die Runde schaue, könnte ich mir vorstellen, mit diesen Menschen noch etwas zu machen. Nach mir kommt etwas Neues.“  

www.jubi-nordwalde.de