Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Konvent lässt Arbeit vorerst ruhen

Forum für Seelsorge und Beratungsdienste im Kirchenkreis zieht Bilanz.

Harald May, Burkhard Lehmann, Ulrich Radke, Johannes Brink, Alexandra Hippchen, Regine Ellmer, Rüdiger Jung, Sabrina Heinsdorff und Ingo Stein tauschen sich im Konvent Seelsorge und Beratung aus.

Eine Bilanz ihrer sechsjährigen Zusammenarbeit zogen jetzt die Mitglieder des kreiskirchlichen Konvents „Seelsorge und Beratung“ Mitte März im Bodelschwingh-Haus in Borken. In dem Evangelischen Altenhilfezentrum diskutierten die Mitglieder mit Konventssprecher Ingo Stein aus Gronau die 2006 begonnene Gremienarbeit. 

Am Ende einer lebendigen Diskussion stand als Ergebnis fest, die Konventsarbeit bis auf weiteres ruhen zu lassen. Nur teilweise habe der Konvent, der überwiegend von Seelsorgerinnen und Seelsorgern mit Entsendungsaufträgen auf Zeit getragen wird, die gesteckten Ziele erreicht. Zu den positiven Ergebnissen sei zu zählen, dass der auf Ebene des Kirchenkreises im Fachbereich „Diakonie und Seelsorge“ eingebundene  Konvent für professionelle Helferinnen und Helfer aus den Arbeitsfeldern Altenheim-, Notfall- und Polizeiseelsorge, Hospizarbeit, Krankenhaus-, Schul-, Studierenden- und Behindertenseelsorge sowie Psychologische Erziehungs- und Familienberatung im Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken ein Forum des Austauschs und der Kooperation geschaffen habe. 

„Unsere Konventsarbeit hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass Seelsorge und Beratung im Kirchenkreis bewusster wahrgenommen worden sind“, bilanziert Pfarrer Ingo Stein die Konventsarbeit. Bis heute nutzten die Theologen, Psychologen und Sozialarbeiter das Forum zudem für einen anregenden beruflichen Austausch. Das vertrauliche Gespräch über Methoden, Inhalte und Herausforderungen in der täglichen Arbeit sei im eigenen Arbeitsfeld nicht immer gegeben. Diese Leerstelle hat lange Zeit der Konvent ausgefüllt. 

In den zurückliegenden sechs Jahren brachten sich die Konventsmitglieder überdies mit eigenen Themen in die Arbeit des Kirchenkreises ein. So gestaltete der Konvent Pfarrkonvente, Vorträge oder landes- und kreiskirchliche Veranstaltungen mit und erarbeitete einen „Leitfaden Seelsorge und Beratung“. Das Ziel einer besseren Verankerung der Arbeitsfelder „Seelsorge und Beratung“  in den Strukturen des Evangelischen Kirchenkreises konnte nach Einschätzung der Konventsmitglieder nicht erreicht werden. Zwar sei es gelungen, Zielsetzungen und fachliche Kriterien für eine gute Seelsorge- und Beratungspraxis in die  Konzeption des Evangelischen Kirchenkreises einzubringen, doch sei die Resonanz von Kirchenkreis und Gemeinden auf konkrete Umsetzungsvorschläge enttäuschend gewesen. 

Auf die Frage, wie sich Seelsorge und Beratungsdienste in Funktionspfarrstellen im Kirchenkreis, in der Gemeindearbeit sowie in den Einrichtungen der Diakonie stärker auf einander beziehen lassen, habe der Konvent bisher noch keine tragfähige Antwort finden können. Die Mitglieder des Konvents waren sich darüber einig, dass die Weiterarbeit daran auf der Arbeitsgruppenebene eines Konvents nicht sinnvoll sei und beschlossen daher, den Konvent bis auf weiteres ruhen zu lassen. Großes Interesse fanden Überlegungen, den notwendigen, fachlichen Austausch von Seelsorge und Beratungsdiensten in einer anderen Form auch in Zukunft zu ermöglichen.