„Der kompetente Patient“ ist ein modernes Schlagwort im Gesundheitswesen, das das Bild vom aufgeklärten, selbstbestimmten Patienten propagiert und als Lösung vieler Probleme in der Gesundheitspolitik feiert. In der Praxis heißt das oft auch: Schon bevor der Patient und die Patientin dem medizinischen Fachpersonal gegenübertreten, haben sie sich bereits erfolgreich durch den Dschungel von Informations- und Aufklärungsmaterialien gearbeitet. Die Idealisierung des souveränen Patienten sorgt im Gesundheitswesen mit seinen Ökonomisierungstendenzen für eine zunehmende Verschiebung von Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten.  
Auf der Fachtagung „Frauen und Gesundheit“, die das Referat für Familien- und Erwachsenenbildung am Samstag, den 6. Juni anbietet, soll diese Entwicklung von verschiedenen Seiten  kritisch beleuchtet werden.
Die beiden Referentinnen Dr. Silja Samerski und Beate Zimmermann setzen sich seit vielen Jahren kritisch mit Fragen zum Gesundheitswesen auseinander. Sie werden in der Zeit von 10 bis 17 Uhr mit ihren Beiträgen das Thema „Patientenautonomie“ diskutieren und sogenannte selbstoptimierende Verhaltensmuster in den größeren gesellschaftlichen Kontext stellen. 
Die Fachtagungsreihe „Frau und Gesundheit“ richtet sich an alle im Gesundheitsbereich Interessierten, insbesondere auch Laien. Sie befasst sich mit ökonomischen und geschlechtsspezifischen Interessen im Gesundheitswesen und regt mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten zu neuen Betrachtungsweisen an. 
Unter der Leitung von Familienreferentin Annette Dellwig und Erwachsenenbildungsreferentin Heike Müller findet sie in der Evangelischen Jugendbildungsstätte in Nordwalde statt.
Anmeldungen für den 6. Juni zum Teilnehmerpreis von 30 Euro inklusive Mittagessen und Kaffee nimmt Annette Dellwig ab sofort unter der Telefonnummer 02573/9363-13 entgegen.