Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Kirchenkreis informiert Gemeindeglieder

Gemeindeversammlung in Ahaus informiert Gemeindeglieder über die beantragte Auflösung des Presbyteriums – Kirchenleitung entscheidet am 10. April.

Nach den vorausgegangenen Spannungen und divergierenden Vorstellungen über die zukünftige Gemeindeleitung hatte das Presbyterium, das Leitungsgremium der Evangelischen Christus-Kirchengemeinde Ahaus, am 12. März seine Auflösung bei der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) beantragt. Gemäß Artikel 80, Absatz 3, der westfälischen Kirchenordnung erklärte sich das 14-köpfige Gremium einstimmig für arbeitsunfähig. Bei einer Gemeindeversammlung im Dorothee-Sölle-Haus in Ahaus wurden die evangelischen Christen in Legden, Heek, Schöppingen und Ahaus am vergangenen Freitag, 28. März, über den Fortgang der Dinge nach der Auflösung des Leitungsgremiums in der rund 5.800 Gemeindeglieder zählenden Kirchengemeinde informiert.

Bereits im Vorfeld der Versammlung hatten Superintendent Joachim Anicker, leitender Theologe des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken, sowie Oberkirchenrätin Petra Wallmann und Landeskirchenrat Henning Juhl, die zuständigen Verantwortlichen der Evangelischen Kirche von Westfalen, ihre Teilnahme zugesagt. Mit Synodalassessor Ulf Schlien beteiligte sich zudem der stellvertretende Superintendent an der Versammlung. Die Vertreter von Landeskirche und Kirchenkreis informierten die rund 140 anwesenden Gemeindeglieder, die Kirchenleitung mit Sitz in Bielefeld werde am 10. April in ordentlicher Sitzung über die beantragte Auflösung des Ahauser Presbyteriums entscheiden. Anschließend habe der Kreissynodalvorstand, das Leitungsgremium des Kirchenkreises, Bevollmächtigte zu berufen, die anstelle des Presbyteriums die Amtsgeschäfte der Kirchengemeinde bis zu einer erneuten Presbyteriumswahl zu führen hätten. Über die Bevollmächtigten, die nicht zwangsläufig Mitglieder der Ahauser Gemeinde sein müssten, so Superintendent Anicker, werde der Kirchenkreis die Gemeindeöffentlichkeit Mitte April informieren.

Der Superintendent skizzierte vor den interessierten Gemeindegliedern nach teils emotionaler Debatte die Grundlinien des Konflikts, der bis zur Auflösung des Leitungsgremiums geführt hatte. Das Gremium sei „zutiefst gespalten“ gewesen. Konflikte und Vertrauensverlust in der Zusammenarbeit hätten dazu geführt, dass die Sachfragen nicht mehr einvernehmlich bearbeitet werden konnten. „Es gibt offensichtlich Konstellationen, wo alle das Beste wollten, es aber nicht mehr tun können“, so Anicker. Dennoch hätten die Presbyterinnen und Presbyter mit der Auflösung des Leitungsgremiums einen wichtigen und verantwortlichen Schritt getan auf dem Wege zu einer Neubildung der Gemeindeleitung.