Die Suche der Deutschen nach einem Ruhepol im Alltag ist ungebrochen. Noch zum Jahreswechsel zeigte eine forsa-Studie im Auftrag der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) auf, dass die Vermeidung von Stress und Hektik für 61 Prozent der Frauen und 46 Prozent der Männer in Deutschland den sehnlichsten Wunsch für das neue Jahr bildete. Mit dem Symposium „Stille – Meditation – Gesundheit“ führt Dagmar Spelsberg, Beauftragte für Spiritualität und Geistliches Leben im Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken, jetzt zahlreiche „Stilleanbieter“ aus Kirche, Erwachsenenbildung, Wellness und Naturheilkunde zusammen. Vom 23. bis 25. März zeigt das regionale Fort- und Weiterbildungsangebot in Form von Vorträgen, Workshops, Mitmach-Angeboten, Kunstprojekten, Foren und Diskussionen Möglichkeiten zum Heil- und Stillewerden für Jedermann auf.

Schweigen wird für immer mehr Menschen zu einem tiefen Bedürfnis

„Lärm macht krank“, sagt Pfarrerin Spelsberg. Stille dagegen könne verlangsamen und heilen. „Doch Entschleunigung und Stille genießen zu können und sie als heilsam und nicht als bedrängend zu erfahren, will gelernt sein“, so die Initiatorin des Symposiums weiter. Aus diesem Grund lädt die Beauftragte für Spiritualität und Geistliches Leben im Evangelischen Kirchenkreis zum gemeinsamen Lernen und Erfahren ein. So richtet sich das Symposium an alle Ruhesuchenden, die in Familie, Beruf oder Freizeit nach Entschleunigung suchen. Zugleich bringt das dreitägige Programm erstmals unterschiedlichste Stilleanbieter im Westmünsterland zusammen und dient auf diese Weise als Wegweiser zu einem Mehr an Entspannung und Besinnung. Gemeinsam mit den katholischen und evangelischen Kirchengemeinden in Steinfurt, dem KulturForumSteinfurt sowie dem Steinfurt-Touristik e.V. soll damit ein Bündnis zur Entschleunigung und Achtsamkeit in der Region entstehen. „Wir erhoffen uns damit ein deutliches Zeichen gegen die Tendenz zur Verzweckung und Rationalisierung aller Lebensbereiche“, meint die Burgsteinfurterin weiter. 

Raum der Stille, Kunstinstallationen und über 40 Workshops und Kurse

Das Lern- und Erfahrungsangebot lässt, so die Veranstalter, die regionale Vielfalt der Möglichkeiten und Methoden aus Medizin, Religion, Beratung, Wellness und alternativen Heilmethoden erfahrbar werden. Richten sich die meisten Angebote und Symposiumseinheiten an angemeldete Teilnehmer, tragen die Installationen der Augsburger Künstlerin Juliane Stiegele, derzeit Gastprofessorin an der finnischen Aalto Universität in Helsinki, die Sinn- und Stillesuche in den öffentlichen Raum. Zusätzlich eröffnet die Kleine Kirche in Burgsteinfurt an den drei Symposiumstagen als „Raum der Stille“ Gelegenheit zur Einkehr. An dem Märzwochenende sorgen zahlreiche Ehrenamtliche für einen reibungslosen Ablauf des Symposiumgeschehens. Über 90 Prozent der 44 Workshops und Kurse, versichert Spelsberg, würden ehrenamtlich geleitet und begleitet. Zudem setzen Referenten wie der Nienburger Kontemplationslehrer Kurt Dantzer, die Klangkünstlerin Dorothée Hahne oder der Jurist Erwin Heller, Präsident des Vereins zur Verzögerung der Zeit, wissenswerte Impulse.

Anmeldungen sind noch bis zum 15. März 2012 möglich und können gerichtet werden an stille(at)echt-evangelisch.de. Das Symposium mit seinen über 40 Angeboten und Workshops kostet für Erwachsene 90 Euro, Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren zahlen 40 Euro, Kinder von 6 bis 11 Jahren 10 Euro.