Das hat sich im Verlauf der Jahre gewandelt. Die vormalige Betreuung armer, hilfsbedürftiger Gemeindemitglieder liegt heute mehr in den – professionellen – Händen der diakonischen Hilfen. Heute ist ein anderer Einsatz der Frauenhilfe nötig: Krankenhausbesuchskreis, Kaffee-stuben bei verschiedenen Anlässen, Handarbeiten für den Stand auf dem Weihnachtsmarkt, Unterstützung bei anderen Gemeindeangeboten, monatliche Treffen zu jeweils unterschiedli-chen Themenstellungen zum Beispiel.
Während der zweiten 25 Jahre stellte sich Gudrun van Lent als Vorsitzende diesen Aufgaben und wie gut sie dieses Amt führte, wurde ihr vielfach bei den Jubiläumsfeiern bescheinigt. Eigentlich wollte sie sich von dieser Funktion zurückziehen, allein, die Mitglieder mochten nicht auf ihre Tatkraft verzichten. So leitet sie die Frauenhilfe nun im Team mit Hilde Reh-berg und Ingrid Reinke. Leitung im Team wäre vor 50 Jahren undenkbar gewesen.
Um dieses Jubiläum gebührend zu feiern, bedurfte es vieler Ideen und noch mehr Tatkraft, bis das Festprogramm stand. Am 2. April wurde dann der Festgottesdienst geleitet von Chris-ta Liedtke, Frauenhilfspfarrerin des Bezirksverbandes Bocholt-Coesfeld, unterstützt von Pfar-rer Ralf Groß und Pfarrerin z. A. Julia Krengel. In ihrer Begrüßung freute sich Gudrun van Lent über die zahlreich erschienenen Besucher, darunter Vertreterinnen der Frauenhilfe aus Gemen sowie Abordnungen der kfd St. Remigius und kfd St. Josef, ein Zeichen für gut geleb-te Ökumene. Ganz besonders erwähnte sie Maria Niedermeyer, ihre Vorgängerin im Amt, die trotz ihres hohen Alters von 95 Jahren die weite Anreise aus dem Saarland nicht scheute und ein gern gesehener und häufig angesprochener Ehrengast war. Van Lent dankte den schei-denden Vorstandsmitgliedern Liselotte Noczynski (Kassiererin) und Anni Ernst (Schriftführe-rin) für ihre langjährige Tätigkeit. An ihre Stelle treten nun Ingrid Reinke und Brigitte Groß-mann. Zum Schluss des Gottesdienstes verlas Pfarrer Ralf Groß ein Grußwort von Superin-tendent Joachim Anicker, in dem er besonders der Gründerin Maria Niedermeyer sowie der Nachfolgerin Gudrun van Lent dankte, die „der Evangelischen Frauenhilfe Borken 25 Jahre lang eine sympathische Stimme und Gesicht verliehen“ habe.
Zufrieden waren dann alle Teilnehmerinnen mit der Gewissheit, dass nun weitere Kapitel in der Geschichte der Frauenhilfe Borken aufgeschlagen werden können, traten doch allein in den vergangenen drei Monaten sechs neue Mitglieder bei.
Christof Schmiechen