Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Jerusalem im Status quo

Online-Veranstaltung mit Annika Freyhoff am 11. Mai

Referentin Annika Freyhoff (Foto: privat).

Am 9./10. Mai wird in Israel der Jerusalemtag gefeiert, mit dem an die Wiedervereinigung der Stadt nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 erinnert werden soll. Die arabische Bevölkerung, die vor allem im Ostteil der Stadt lebt, empfindet die Feierlichkeiten anlässlich der Eroberung und Annexion Ostjerusalems jedoch als Eingriff in ihre persönliche Umgebung und sieht den Feiertag folglich als Provokation.

Der Ev. Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken nimmt den Tag deshalb zum Anlass, genauer hinzuschauen: Wem gehört Jerusalem? Wie lassen sich politische Ansprüche mit religiösen Sehnsüchten vereinbaren? Welche Botschaft geht aus von einer Stadt, die drei Religionen als „heilig“ gilt? In einem Online-Vortrag, der am 11. Mai (Dienstag) von 19.30 bis 21 Uhr stattfindet, möchte sich Annika Freyhoff auf die Suche nach Antworten begeben. Sie hat ein Jahr an der Dormiton Abbey in Jerusalem studiert und ist seitdem in verschiedenen friedenspolitischen Initiativen immer wieder dort gewesen. Sie berichtet aus der Stadt, von der stets eine große Sehnsucht nach Frieden ausgeht, die aber durch die Geschichte bis in die Gegenwart hinein Ort schmerzlicher politischer wie religiöser Auseinandersetzung ist.

Und doch: Es bleibt die Stadt, in der der Tempel als Wohnstatt Gottes stand, es bleibt die Stadt der Gottessuche- und Gottesnähe, die Stadt Jesu im größtmöglichen Erlebenskontrast von Kreuzigung und Auferstehung und die Stadt der eschatologischen Hoffnung dreier Religionen.

Von innen und außen treffen Kulturen, Religionen und politische Mächte aufeinander - alle erheben Anspruch auf einen einzigen Ort, auf eine Stadt, in der man in jedem Winkel ihre jahrtausendelange Geschichte spürt. Doch wie lebt es sich in einer so unglaublichen, einzigartigen Stadt, wo verschiedenste Welten aufeinandertreffen, wo Konflikte vorprogrammiert sind, wo untereinander strikte Regeln herrschen, um Eskalationen zu vermeiden?  Annika Freyhoff möchte in ihrem Vortrag von ihren Erfahrungen und Erlebnissen berichten und anschließend mit dem Publikum ins Gespräch kommen.

► Für die Teilnahme wird ein Kostenbeitrag von drei Euro erhoben. Es werden eine stabile Internetverbindung sowie ein Laptop, PC oder Tablet mit Kamera und Mikrofon benötigt. Anmeldungen nimmt Dr. Esther Brünenberg-Bußwolder, Erwachsenenbildungsreferentin im Ev. Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken, telefonisch (0175/2180681) oder per E-Mail (esther.bruenenberg@ekvw.de) entgegen.