Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Den Horizont weit machen

Bezirksverband Steinfurt-Ahaus feierte 90-jähriges Bestehen

Änne de Jaeger im Gespräch mit Heike Bergmann. Foto: R. Nix

Während ihres Jahresfestes blickten rund 110 Mitglieder der Evangelischen Frauenhilfe auf das 90-jährige Bestehen des Bezirksverbandes zurück.

Die 100-jährige Änne de Jager aus Ochtrup erinnerte sich im Ge-spräch mit Frauenreferentin Heike Bergmann an die Anfänge der Frauenhilfe, der sie mit 20 Jahren beitrat. „Ich war bei jedem Treffen mit dabei“, sagte sie, „es wurden viele Lieder gesungen und Gedichte gelesen.“ Von zentraler Bedeutung war und ist für die Seniorin die christliche Gesinnung der Gemeinschaft. Ein Satz beeindruckte ihre Zuhörer ganz besonders: „Kirche und Frauenhilfe waren meine Heimat.“

Dieses Heimatgefühl möchte der Bezirksverband all seinen Mitgliedern vermitteln. „Erinnern – in der Gegenwart wirken – in der Zukunft bestehen“, lautete daher das Motto.

Die Vorsitzende Gisela Rohrschneider begrüßte die Frauen herzlich, bevor Pfarrerin Angelika Weigt-Blätgen, Geschäftsführerin des Landesverbands der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen, eine Andacht hielt. Sie sprach über die Begriffe Hoffnung, Liebe und Trost.

„Damit eine Gruppe attraktiv für andere ist, braucht es zwei Zutaten: eine lebendige, fröhliche Gemeinschaft und eine sinnvolle Aufgabe“, schrieb Superintendent Joachim Anicker in seinem Grußwort. Gruppen mit langer Tradition müssten sich immer wieder neu auf die Themen und Herausforderungen der Zeit einlassen.
„Frauenhilfe heißt, Frauen zu helfen, Gemeinschaft zu gestalten, Fürbitten zu halten und auch, den Frauen eine Heimat zu geben“, machte Weigt-Blätgen deutlich: „Es ist ein Verband, der Verbundenheit und Verbindlichkeit bedeutet“. Sie wünscht sich Offenheit: „Fenster auf, Wind durchlassen und den Horizont weit machen“, appellierte die Pfarrerin.

Praktiziert wird die neue Offenheit beispielsweise durch die Unterstützung des Projektes TAMAR: Die neu eröffnete Prostituierten- und Ausstiegsberatungsstelle in Münster engagiert sich für eine Lebensperspektive in und nach der Prostitution. So wurde die Beratungsstelle TAMAR Münsterland auch mit der Kollekte des Verbandsfestes tatkräftig unterstützt.