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Bienen können jetzt einziehen

Bienenprojekt in der Partnerkirche hat vielversprechend begonnen

Ostafrikanische Hochlandbiene, apis mellifera scutellata

Tatkräftig helfen junge Erwachsene beim Auspacken der viereckigen Bienenfallen. Anschließend klettern sie gekonnt in Bäume, um die Holzkisten dort aufzuhängen. In Simbabwe fängt jetzt das Frühjahr an und die ostafrikanische Hochlandbiene beginnt zu schwärmen. Ist eine Königin in eine Falle eingezogen, wird sie mit ihrem Volk in einen Bienenkorb umgesiedelt.

„Sobald genügend Völker in den Fallen sind, kommen wir wieder und zeigen den angehenden Imkern, wie die Umsiedelung geschieht,“ erklärt Michael Hlungwani. „Ein drittes Mal besuchen wir die Kirchengemeinden dann noch, um die Honigernte und die Verarbeitung zu demonstrieren.“

Michael Hlungwani ist Leiter der Kutsungirira Beekeeping Society. Seit 25 Jahren bildet er in Simbabwe erfolgreich Imker:innen aus. Gemeinsam mit Pfarrer Kennedy Gora vom Partnerschaftskomitee hat er zunächst verschiedene Standorte auf ihre ökologische Eignung geprüft.

Mit Masvingo, Tokwe und Popoteke wurden für die Pilotphase drei Kirchengemeinden der lutherischen Partnerkirche ausgewählt, dazu die beiden Schulstandorte in Burure und Gurungweni. An den Schulen werden demnächst „Bienenclubs“ gegründet. Die Jugendlichen sollen trainiert werden, die Bienenzucht auch nach der Schulzeit weiterzuführen.

„Über ein Jahr hat das Partnerschaftskomitee des Kirchenkreises mit den simbabwischen Partnern an dem Projekt gearbeitet. Die Coronakrise hat den Beginn mehrfach verzögert. Zugleich hat sich die Einkommenssituation der Kirchengemeinden und der Pfarrer:innen in dieser Zeit massiv verschlechtert,“ erklärt Pfarrer Olaf Goos vom hiesigen Komitee. „Gemeinsam haben wir darum ein Projekt gesucht, das für die Kirchengemeinden langfristiges Einkommen verspricht und auch ökologisch von Bedeutung ist.“

„Wenn es gut läuft, können pro Bienenstock bis zu 220 US $ im Jahr verdient werden“, ergänzt Pfarrerin em Kerstin Hemker. „Zehn Bienenvölker und mehr zu halten ist in geeigneten Regionen kein Problem. Bei einer Arbeitslosigkeit von 95% kann das langfristig eine wertvolle Einnahmequelle für viele Familien sein.“ 

Rund 10.000 Euro sind bislang in das Projekt geflossen. Die Gelder stammen aus Ökumenemitteln der Landeskirche und aus Spenden im Kirchenkreis. Für die Anschaffung von Bienenstöcken, Schutzanzügen, Zäunen und Zubehör, sowie für weitere Schulungen werden in der kommenden Zeit noch Spenden benötigt: KD-Bank DE 85 3506 0190 0000 7777 73: Bienenprojekt / Name des Spenders.