Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

20 Jahre ehrenamtliches Engagement im Keller

Visitation des Evangelischen Kirchenkreises würdigt vielfältige Arbeit des Diakonischen Werks – Borkener Kleiderstube seit über 20 Jahren geöffnet.

Einen Eindruck von der Borkener Kleiderstube verschaffte sich das Visitationsteam, darunter (v.l.) Superintendent Joachim Anicker, Kleiderstubenleiterin Cindy Stegmann, Diakonie-Vorstand Angelika Starke, Reinhild Menting von der Kleiderstube, Diakonievorstand Joachim Erdmann, Diakonieleiterin Ingrid Groth, sowie das Visitationsteam Heidrun Lügger, Pfarrerin Alexandra Hippchen, Hildegard Schlechter sowie Pfarrer Dr. Dirk Fleischer.

Die Zukunft der haupt- und ehrenamtlichen evangelischen Sozialarbeit in der Region steht am heutigen Montag, 5. März, in Borken im Mittelpunkt einer kreiskirchlichen Visitation des Diakonischen Werks (www.dw-st.de). Seit Sonntag verschafft sich ein 15-köpfiges Visitationsteam des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken unter Leitung von Superintendent Joachim Anicker ein umfassendes Bild der vielfältigen Aktivitäten und Angebote des evangelischen Werks mit seinen Beratungsstellen in Steinfurt, Gronau, Dülmen, Borken, Coesfeld und Lüdinghausen. 

In Borken führt dieser „dienstliche Besuch“ die haupt- und ehrenamtlichen Visitatoren des Kirchenkreises in das Haus der Diakonie am Nordring. Neben den Sozial- und Beratungsangeboten informieren sich die Visitatoren unter anderem über die vor mehr als 20 Jahren ins Leben gerufene Kleiderstube. „Durch die Visitation erfahren unsere haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden eine hohe Wertschätzung durch den Kirchenkreis. Zugleich nutzen wir den Anlass, unser eigenes Handeln mithilfe des Außenblicks zu reflektieren“, sagt Pfarrer Joachim Erdmann, Vorstand des Diakonischen Werks. In Borken stellen Ingrid Groth, Leiterin der Beratungsstelle, gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden dem kreiskirchlichen Visitationsteam von der allgemeinen Sozialberatung über die ambulanten Hospizdienste, die Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung bis zur Borkener Tafel zahlreiche diakonische Angebote vor. Als „umfassenden, christlichen Dienst am Menschen“ verstehen die Fachleute aus Sozialpädagogik, Sozialarbeit, Heilpädagogik und Psychologie unter dem Motto „Stark für andere“ die evangelische Sozialarbeit. Über das Haus der Diakonie hinaus ist das evangelische Werk im Kreis Borken zudem präsent in Bocholt, Gescher, Reken, Rhede und Gronau.

Borkener Kleiderstube – Großer Schatz im Haus der Diakonie


Mit der Frage nach einem sinnvollen Zusammenwirken von haupt- und ehrenamtlichen Kräften wendet das Visitationsteam den Blick in Borken auf zukünftige Herausforderungen im sozialen Bereich. So beobachtet Diakonie-Vorstand Erdmann einen Wandel der Ehrenamtskultur auch im Westmünsterland. Zahlreiche Menschen möchten ihre beruflichen und privaten Kenntnisse für ihre Nächsten einsetzen. Den Mitarbeitenden des Diakonischen Werks komme daher immer mehr eine koordinierende und unterstützende  Funktion zu, um bürgerschaftliches Engagement zu ermöglichen und fachlich zu begleiten. Das Angebot der Borkener Kleiderstube in den Kellerräumen am Nordring sei, so Erdmann, ein gutes Beispiel für die ehrenamtliche, christlich motivierte Hilfe am Mitmenschen. 

Seit mehr als 20 Jahren sortieren und präsentieren ehrenamtliche Engagierte die eingehenden Sachspenden im Keller des Hauses der Diakonie – von Baby- und Kinderkleidung über Textilien für Erwachsene, Spielwaren und Bücher bis zu Schuhen und Haushaltswaren. Auf rund 200 Quadratmetern finden auf diese Weise Menschen, die sich einen Einkauf in Top-Modegeschäften nur bedingt leisten können, hochwertige Artikel zum kleinen Preis. Die Arbeit des Diakonischen Werks mit seinen rund 120 hauptamtlichen Mitarbeitenden an sechs Standorten finanziert sich durch öffentliche Zuschüsse seitens des Landes Nordrhein-Westfalen, der Kreise Steinfurt, Coesfeld und Borken sowie durch Eigenmittel.

Die Visitation des Evangelischen Kirchenkreises erfolgt im Auftrag und unter Mitwirkung des Kreissynodalvorstandes als Leitungsgremium des Kirchenkreises. Sie würdigt mit ihrem Außenblick bisherige Projekte und ermutigt Ehren- und Hauptamtliche in ihrem täglichen Wirken. „Durch die Visitationen erfahren unsere 21 Kirchengemeinden sowie alle Mitarbeitenden unserer kreiskirchlichen Dienste und Arbeitsfelder, dass sie wahrgenommen, geschätzt und gefördert werden“, meint Superintendent Joachim Anicker. „Alle sind darin miteinander verbunden, dass wir in der Dienstgemeinschaft unserer Kirche einen evangelisch profilierten Beitrag zum Gelingen des Zusammenlebens in dieser Gesellschaft leisten wollen.“