Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Kirchenparlament ruft Kommunen zu Solidarität mit ausländischen Kindern und Jugendlichen auf

Synode des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken setzt sich für Partizipationsrechte ausländischer Kinder ein – Leitungsgremium gewählt.

Der neue KSV des Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken (v.l.): Gerd Ludewig, Dr. Detlef Aufderheide, Hildegard Schlechter, Alexander Becker, Superintendent Joachim Anicker, Scriba Joachim Erdmann, Waltraut Ettlinger und Synodalassessor Pfarrer Ulf Schlien.

Als Beauftragter für Asylfragen stellte Pfarrer Manfred Stübecke aus Nottuln der Kreissynode den Antrag 'Bildungspaket für alle Kinder und Jugendlichen' vor.

Superintendent Joachim Anicker moderierte die Wahlsynode in Ochtrup.

Waltraut Ettlinger führte als Vorsitzende des synodalen Nominierungsausschusses durch die Gremienwahlen und vertritt auch weiterhin die Region Coesfeld im Leitungsgremium des Kirchenkreises.

Für einen gleichberechtigten Zugang ausländischer Kinder und Jugendlicher zum Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) sprachen sich am heutigen Mittwoch, 20. Juni, die rund 100 Delegierten des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken aus. Auf ihrer diesjährigen Sommersynode in Ochtrup befassten sich die gewählten Vertreter der Kirchengemeinden, des Kirchenkreises und des Diakonischen Werkes am Weltflüchtlingstag mit den Beteiligungschancen nichtdeutscher Minderjähriger im Westmünsterland am BuT. „In den Kommunen und Kreisen in der Region fällt die Teilhabe am 2011 eingerichteten Bildungspaket mitunter uneinheitlich aus und kann Menschen aufgrund ihrer Nationalität oder ihres Aufenthaltsstatus ausgrenzen“, so der Nottulner Pfarrer Manfred Stübecke, Migrationsbeauftragter des Kirchenkreises, vor dem Kirchenparlament. „Als Christen achten wir die Würde jeden Menschen unabhängig von seiner Herkunft oder seinem asylrechtlichem Status. Dazu gehört eine umfassende Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, vor allem für Kinder“, so der Beauftragte des Kirchenkreises für Asylfragen weiter. In Ochtrup stimmten die Kirchenvertreter zudem über die Zusammensetzung des Kreissynodalvorstands und der synodalen Ausschüsse ab. Der Kreissynodalvorstand, kurz KSV, führt mit dem Superintendenten an der Spitze für jeweils acht Jahre die Geschäfte des Kirchenkreises.

Ausländische Kinder fallen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket oft heraus


Unter der Überschrift „Bildungspaket für alle Kinder und Jugendlichen“ sprachen sich die Synodalen einstimmig für einen Rechtsanspruch auf die volle Teilhabe am so genannten Bildungspaket aus, auch für Heranwachsende aus ausländischen Familien oder für Flüchtlingskinder. So lange dieser Rechtsanspruch nicht verwirklicht sei, ruft das Kirchenparlament die 21 Kirchengemeinden, Ämter, Dienste und Werke des Kirchenkreises auf, sich im Einzelfall für eine positive Bescheidung von BuT-Anträgen einzusetzen. Mitunter driften die Leistungen für deutsche Minderjährige und ausländische Kinder und Jugendliche bis heute auseinander. Dabei komme einer transparenten Information und Aufklärung junger Eltern, so Stübecke weiter, eine besondere Bedeutung zu. Durch das 2011 beschlossene Bildungspaket fördert der Staat die Teilnahme an Klassenfahrten und Ausflügen, die Schülerbeförderung, die Ausstattung mit Schulbedarf oder die Wahrnehmung von Lernförderung. Zudem wird eine Mittagsverpflegung unterstützt. Darüber hinaus werden monatlich 10 Euro für die Teilnahme an kulturellen oder sozialen Angeboten gewährt.

Kreiskirchliches Leitungsgremium und synodale Ausschüsse gewählt 

In Ochtrup stimmten die Vertreter der Kirchengemeinden sowie der kreiskirchlichen Ämter, Dienste und Werke über die neue Zusammensetzung des Kreissynodalvorstands ab. Pfarrer Ulf Schlien aus Nordwalde wurde ebenso in seinem Amt als stellvertretender Superintendent (Synodalassessor) bestätigt wie Pfarrer Joachim Erdmann aus Borghorst im Amt des Scribas (Schriftführer). Die vier Regionen des flächengrößten Kirchenkreises auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche von Westfalen werden in dem Leitungsgremium ehrenamtlich vertreten durch Waltraut Ettlinger aus Coesfeld (Region Coesfeld), Gerd Ludewig aus Gronau (Borken I / Nord), Hildegard Schlechter aus Oeding (Borken II / Süd) und Alexander Becker (31) aus Borghorst (Region Steinfurt). Zudem repräsentiert Dr. Detlef Aufderheide die sogenannten „funktionalen Dienste“ des Kirchenkreises. Superintendent Joachim Anicker stellt sich auf der diesjährigen Herbstsynode am 1. Dezember in Reken zur Wiederwahl. Gewählt haben die Synodalen in Ochtrup zudem die Zusammensetzung der synodalen Ausschüsse, die vom Gottesdienst über Kirchenmusik und Finanzen bis zur gesellschaftlichen Verantwortung der Evangelischen Kirche dem Kreissynodalvorstand zuarbeiten. Dass sich auf der Kreissynode insgesamt über 100 Ehrenamtliche zur Wahl für 13 synodale Ausschüsse stellten, wertete der Superintendent als erfreuliches Zeichen des Engagements für die Evangelische Kirche und des Willens zum aktiven Mitgestalten. 

Den synodalen Beschluss können Sie >> hier downloaden.

Weitere Bildeindrücke von der Synode finden Sie >> hier.


In den Kreissynodalvorstand gewählt worden sind:

Synodalassessor:

Pfarrer Ulf Schlien (50), Nordwalde-Altenberge 

Stellvertreter:

Uwe Riese (47), Gronau

Scriba:

Joachim Erdmann (47), Borghorst-Horstmar

Stellvertreter:

Dirk Hirsekorn (49), Gescher-Reken    

Vertreter Region Steinfurt:

Alexander Becker (31), Borghorst-Horstmar

Stellvertreterin:

Mechthild Hüsken (54), Burgsteinfurt

Vertreter Region Coesfeld: 

Waltraut Ettlinger (58), Dülmen

Stellvertreter:

Winfried Heymanns (62), Billerbeck

Vertreter Region Borken I (Nord):
Gerd Ludewig (64), Gronau

Stellvertreter:

Rainer Sobottka (66), Ahaus

Vertreter Region Borken II (Süd):
Hildegard Schlechter (69), Oeding

Stellvertreter:
Heinz-Geert Thier (69), Bocholt

Vertreter Funktionale Dienste:
Dr. Detlef Aufderheide (51), Nordwalde-Altenberge

Stellvertreter:
Friedrich Gregory (56), Ahaus