Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Gottesdienste für Familien intensiver erlebbar machen

„Kirche Kunterbunt“ stieß in Burgsteinfurt auf gute Resonanz

Konzentriert bastelten Matilda und Jacob mit ihrem Vater an der Lichterkette. Foto: R. Nix

Kirche muss nicht nur bedeuten, still auf einer Bank zu sitzen, die Hände zu falten und zu beten oder zu singen. Es gibt innovative Ideen, Gottesdienste für Familien mit Kindern intensiver erlebbar zu machen. Solch ein Format ist die „Kirche Kunterbunt“, zu der die Evangelische Kirchengemeinde Burgsteinfurt gemeinsam mit der Evangelischen Jugend einlud. Der besondere Gottesdienst fand an einem Samstag statt und erreichte 45 Teilnehmende. Speziell auf die Gemeinde zugeschnitten wurde er vom „KEKS-Team“, was für „Kinder, Erwachsene, Konfis“ steht.

Im Evangelischen Gemeindezentrum Burgsteinfurt bastelten Mädchen und Jungen mit ihren Eltern eine „Segenslichterkette“; es wurde gebacken, gegessen, gesungen, ein „Segenstanz“ aufgeführt und zur Krönung eine „Rückengeschichte“ aufgeführt, die Jesus als Segnenden zum Thema hatte. Daran schloss sich der Gottesdienst an. Das machte allen sichtlich Freude. Auch Jacob und Matilda wirkten eifrig mit. Besonders beim Bau der Lichterkette waren sie äußerst konzentriert bei der Sache. „Wir finden dieses Angebot gut“, betonte ihr Vater, „meine Frau hat über WhatsApp davon erfahren und wir waren sofort begeistert.“

„Kirche Kunterbunt“ ist ein Format, das wir letztlich nicht komplett selbst entwickelt haben, aber auf unserer Bedürfnisse zuschnitten haben“, sagt Ulrike Lagemann. Sie ist Mitarbeiterin der Evangelischen Jugend, war an diesem Nachmittag jedoch ehrenamtlich unterwegs. Als Prädikantin war sie, genau wie Prädikantin Claudia Bäurich, federführend bei der Vorbereitung des besonderen Gottesdienstes. Die Basis für das Format wurde von den Netzwerk „Fresh X“, das sich für ergänzende Ausdrucksformen in der Kirche einsetzt, entwickelt. Der gemeinnützige Verein sitzt in Berlin und hat Mitarbeitende über ganz Deutschland verteilt. Die Fresh X- Bewegung geht grundsätzlich davon aus, dass Gott überall wirkt, selbst dort, wo Menschen keinen Bezug zur Kirche haben.

„Ein Familiengottesdienst findet zweimal monatlich statt“, so Lagemann, „er ist gut besucht, allerdings vornehmlich von Müttern und Vätern mit bereits etwas älterem Nachwuchs. Das KEKS-Team möchte nun verstärkt Familien mit jüngeren Kindern ansprechen, weshalb vor allem auch in Kitas die Werbetrommel gerührt wurde. „Das Format soll die ganze Familie motivieren, Gottesdienst zu erleben.“ Der Samstag ist gewählt, weil  Familien sonntags gern mal länger am Frühstückstisch zusammensitzen, was sicher eine gute Sache ist. „Das unser Programm in einen Gottesdienst mündet, ist uns sehr wichtig“, hebt Prädikantin Lagemann hervor.

Die Lichterkette hatte eine zentrale Bedeutung, sie durften mit nach Hause genommen werden, denn sie sollen quasi bis nach Hause ausstrahlen. „Wir stellten uns das Thema „Aufblühen“, so Lagemann. „Immer wieder richtet Gott uns auf, so wie die Natur im Frühling neu erwacht.“ Die Lichterketten stehen für die Botschaft „Gott lässt uns Aufblühen“ als Segenswunsch für jeden einzelnen Teilnehmer. Eine verblieb in der Kirche, um die Botschaft auch dort präsent zu machen.

Text: R. Nix