Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

„Gemeinsam Kirche sein“

Kreiskirchliche Visitation beleuchtet evangelisches Gemeindeleben in Anholt, Werth und Suderwick

Familiengottesdienst in Werth

Vier Tage lang besuchten Vertreter des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken unter der Leitung von Superintendent Joachim Anicker die drei kleinsten Gemeinden innerhalb des Ev. Kirchenkreises im äußersten Westen des Münsterlandes. Anholt, Werth und Suderwick teilen sich als drei selbstständige Gemeinden mit je eigenen Presbyterien einen Pfarrer („pfarramtliche Verbindung“).

Im Rahmen der Visitation erhielten die rund 15 Besucher aus dem Kirchenkreis bei Gesprächen mit Vertretern der katholischen Kirche und der Politik, sowie bei Besuchen einzelner Gemeindegruppen einen umfassenden Eindruck der gelebten Gemeindearbeit vor Ort.

Deutlich sichtbar wurde das große ehrenamtliche Engagement der Gemeindeglieder, die das Leben in den Gemeinden entscheidend prägen und mitgestalten. „Das Wir-Gefühl ist in allen drei Gemeinden stark ausgeprägt, das Miteinander zwischen Gemeindegliedern und Pfarrer harmonisiert“, stellt Superintendent Anicker fest: „Hier ist man gemeinsam Kirche.“
Besonders positiv bewertet er auch das Gespräch mit den politischen Vertretern der Städte Isselburg (Kirchengemeinden Anholt und Werth) und Bocholt (Kirchengemeinde Suderwick). Insgesamt dreizehn Vertreter der beiden Kommunen nahmen an dem Gespräch im Werther Gemeindehaus teil und betonten die gute Zusammenarbeit mit den evangelischen Kirchengemeinden. Sich in Zukunft vermehrt gemeinsam auf den Weg zu machen, sich zu vernetzen, um die Strukturen im ländlichen Raum zu stärken und sich im Streben nach Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit zu verbünden, war ein erstes Fazit des Gesprächs.

Beherrschendes Thema der Visitation war der Erhalt und die Finanzierung der Pfarrstelle von Pfarrer Heidemann. „Kleine Kirchengemeinden in der Diaspora haben es besonders schwer“, räumte Joachim Anicker bereits im Vorfeld der Visitation ein. „Und Anholt, Werth und Suderwick mussten in den vergangenen Jahren schon viele Einschnitte verkraften, die aufgrund der immer schwieriger werdenden Finanzlage gegangen werden mussten.“ Pfarrer Heidemann, früher nur für die Gemeindeglieder in Werth zuständig, betreut heute drei Gemeinden mit insgesamt 1.800 Gemeindegliedern. Für die Finanzierung einer Pfarrstelle sind laut Vorgabe der Landeskirche 3.000 Gemeindeglieder notwendig. Im abschließenden Gespräch zwischen Visitatoren und Gemeindevertretern wurde vereinbart, für die drängenden Zukunftsfragen gemeinsam nach Lösungen zu suchen.