Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

„Der Himmel über uns steht uns offen“

An Weihnachten feiern Christen die Geburt Jesu, an Ostern seine Auferstehung nach dem Tod am Kreuz. Und an Himmelfahrt?

Superintendent Joachim Anicker

Dieser Tag ist vielen vor allem als „Vatertag“ bekannt. Welche Bedeutung der Feiertag für Christen hat, erklärt Joachim Anicker, Superintendent des Ev. Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken.

„Die Ostergeschichten im Neuen Testament sagen uns, dass Jesus nicht im Tode geblieben ist, sondern lebt. 40 Tage lang war Jesus nach der Auferstehung mit seinen Jüngern zusammen. Die biblischen Zeugnisse lassen erkennen, dass er wohl auf geheimnisvolle Weise verwandelt, aber zweifellos Jesus selbst war“, so Anicker. Seine Himmelfahrt werde in der Apostelgeschichte mit einer beeindruckenden Szene geschildert: „Er wurde vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf, weg vor ihren Augen.“

Zu der Frage, wo Jesus jetzt in der Vorstellung der Christen sei, zitiert Anicker aus dem Glaubensbekenntnis: „Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters.“ Doch Christen gedenken an Himmelfahrt nicht allein der Rückkehr Jesu zu seinem Vater im Himmel, sondern feiern zugleich eines der großen Geheimnisse des christlichen Glaubens: „Jesus ist weggegangen in die größtmögliche Nähe zu uns“, so der Superintendent. Die Vorstellung sei: „Die Grenzen von Raum und Zeit sind für ihn aufgehoben. Dadurch ist es ihm möglich, jedem Menschen unendlich nahe zu sein. Der Himmel über uns steht uns offen.“

Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag nach dem Ostersonntag gefeiert, vielerorts werden Gottesdienste unter freiem Himmel begangen. Warum Christi Himmelfahrt auch als „Vatertag“ begangen wird, ist genauso umstritten wie der Ursprung des „Männertages“. Theologisch lasse sich beides aber durchaus verbinden, so Anicker. Durch die Himmelfahrt Jesu hätten die Jünger verstanden, dass Gott auch ihr Vater sei. In diesem Sinne sei Himmelfahrt für Christen ohnehin „Vatertag“.