Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Brückenbauer zwischen Diakonie und Gemeinden

Matthias Hövelmann in die Pfarrstelle für Diakonie und gesellschaftliche Verantwortung eingeführt

 

Bernd Müller (ehem. Regionalreferent für den Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt im Institut für Kirche und Gesellschaft), Pfarrer Edgar Wehmeier, stellv. Superinten-dent Ulf Schlien, Pfarrer Matthias Hövelmann und Ehefrau, Superintendent Joachim Anicker

Im Rahmen eines Wortgottesdienstes im katholischen St.-Ludgerus-Dom in Billerbeck wurde Matthias Hövelmann am 18. November in die Kreispfarrstelle für Diakonie und gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken eingeführt. Der Gottesdienst bildete zugleich den Auftakt der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken.

„Es ist mir eine Freude, Sie hier im Dom zu begrüßen“ begann Propst Hans-Bernd Serries seine kurze Ansprache und fügte hinzu: „Ich deute es als mehr als die Lösung eines Raumproblems, dass Sie heute hier sind.“ Serries betonte die Wichtigkeit des gemeinsamen Handelns katholischer und evangelischer Christen und verwies auf die Erfahrungen im Rahmen des Reformationsjubiläums: „Danken wir Gott, dass wir das Reformationsjahr in guter ökumenischer Gemeinschaft begehen konnten.“

Superintendent Joachim Anicker hielt die Ansprache zu Psalm 34,9 „Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist“, den Pfarrer Hövelmann als Leitwort für seine Einführung ausgewählt hatte. Dieses Bibelwort sei zugleich Einladung, Versprechen und Verpflichtung, so Anicker. Die Einladung zum Leben, die von Gott ausgehe, werde von denen am überzeugendsten weitergegeben, die sich selbst einladen ließen. Er deutete die überraschende Reihenfolge des Bibelwortes „Erst schmecken, dann sehen“ auf den Glauben: „Das setzt Vertrauen voraus.“ Am Anfang stehe immer eine Erfahrung, ein Probieren. Wer auf den Geschmack gekommen sei, sehe dann genauer hin. Die Verpflichtung aus dem Zuspruch des Evangeliums bedeute für die Kirche, Verantwortung zu übernehmen, Stellung zu beziehen, dort hinzuschauen, wo es in der Gesellschaft nicht rund läuft und Menschen unter die Räder zu kommen drohen. Dies gelte auch für das neue Amt von Hövelmann: „Sie sollen Einladender sein und Brückenbauer zwischen Diakonie und Gemeinden, mit dafür sorgen, dass Gottes Freundlichkeit Hand und Fuß und ein Gesicht bekommt“, formulierte Anicker seine Wünsche an den neuen Pfarrstelleninhaber.

Nach der Einführung durch den Superintendenten und seinen Stellvertreter Ulf Schlien in die kreiskirchliche Pfarrstelle machte Hövelmann in seiner Antrittspredigt deutlich, wie er sich seine zukünftige Arbeit im Kirchenkreis und dem Diakonischen Werk vorstellt. Dabei benutzte er das Bild einer gut funktionierenden Großküche: „Viele Köche verderben nicht den Brei – wenn es einen guten Chefkoch gibt“, so Hövelmann. Der Chefkoch – Gott selbst in Jesus Christus und seinem Heiligen Geist anwesend – leite die vielen Köchinnen und Köche an, die im Namen des Herrn unterwegs sind: „So kann ich mir unsere Dienstgemeinschaft im Ehren-, Neben- und Hauptamt in Kirchenkreis und Diakonie gut vorstellen.“ Vielleicht sei es auch Zeit, die bisherige Zutatenliste zu bereinigen und ökofairer, nachhaltiger und heilsamer mit kirchlichen, gesellschaftlichen und natürlichen Ressourcen umzugehen.
Um seine Rolle als neuer „Koch“ zu verdeutlichen, legte Pfr. Hövelmann eine Schürze an – ein Werbegeschenk der United Church of Christ (UCC), auf der die wichtigsten Zutaten für einen gelungenen Dienst aufgeführt waren, darunter: „Schütze die Umwelt!“, „Nimm dich der Armen an!“, „Vergib oft!“, „Weise Rassismus zurück!“, „Kämpfe für Machtlose!“, „Teile irdische und spirituelle Ressourcen!“, „Liebe Gott!“ und „Genieße dieses Leben!“ – auf der Grundlage dieser Komponenten will Hövelmann seine neuen Aufgaben angehen.

Matthias Hövelmann verantwortet seit dem 1. September die neu eingerichtete kreiskirchliche Pfarrstelle. Der 51-jährige Theologe füllt damit eine Doppelfunktion aus: Als theologischer Vorstand des Diakonischen Werkes und als Referent für gesellschaftliche Verantwortung im Kirchenkreis.